VERTRAGSRECHT & MANAGEMENT

  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind ein unverzichtbares Instrument im Geschäftsverkehr. Sie regeln die vertraglichen Beziehungen zwischen Unternehmen und ihren Kunden. In der Schweiz gibt es spezifische rechtliche Anforderungen an die Gestaltung und den Inhalt von AGB, um sicherzustellen, dass sie rechtsgültig und durchsetzbar sind. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen Anforderungen an AGB.

    1. Transparenz und Verständlichkeit

    AGB müssen klar und verständlich formuliert sein. Juristische Fachbegriffe und komplizierte Formulierungen sollten vermieden werden, um sicherzustellen, dass der durchschnittliche Kunde die Bedingungen ohne Schwierigkeiten versteht.

    2. Einbeziehung in den Vertrag

    Damit AGB rechtswirksam werden, müssen sie ausdrücklich in den Vertrag einbezogen werden. Dies kann durch einen Hinweis auf die AGB auf dem Vertrag selbst oder durch eine entsprechende Verlinkung auf der Webseite geschehen. Der Kunde muss die Möglichkeit haben, die AGB vor Vertragsschluss zur Kenntnis zu nehmen.

    3. Inhaltskontrolle

    Die AGB dürfen keine überraschenden Klauseln enthalten, die den Kunden unangemessen benachteiligen. Klauseln, die gegen das Gesetz oder die guten Sitten verstoßen, sind unwirksam. Besonders wichtig ist die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zum Konsumentenschutz.

    4. Individualabrede

    Individuelle Absprachen zwischen den Vertragsparteien haben Vorrang vor den AGB. Sollten sich die individuellen Vereinbarungen und die AGB widersprechen, gelten die individuellen Abreden.

    5. Salvatorische Klausel

    Es ist ratsam, in die AGB eine salvatorische Klausel aufzunehmen. Diese besagt, dass die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt wird, wenn einzelne Klauseln unwirksam sind. Ungültige Klauseln sollten durch rechtlich zulässige Bestimmungen ersetzt werden, die dem wirtschaftlichen Zweck der unwirksamen Klausel möglichst nahe kommen.

    6. Regelmässige Überprüfung und Aktualisierung

    Rechtliche Anforderungen und Marktbedingungen ändern sich ständig. Daher ist es wichtig, die AGB regelmässig zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren. Dies hilft, rechtliche Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass die AGB stets den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

    Fazit

    AGB sind ein wesentliches Instrument zur Regelung von Geschäftsbeziehungen. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre AGB den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und klar sowie verständlich formuliert sind. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der AGB ist unerlässlich, um rechtliche Risiken zu vermeiden und die Geschäftspraktiken an aktuelle Gegebenheiten anzupassen.

  • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sind essenziell für Unternehmen, um klare Regeln und Rahmenbedingungen für die Geschäftsbeziehungen mit Kunden festzulegen. Sie schaffen Transparenz und Sicherheit, minimieren rechtliche Risiken und fördern das Vertrauen der Geschäftspartner. In diesem Beitrag stellen wir eine umfassende Checkliste für die Erstellung von AGB vor, insbesondere für Unternehmen in der Schweiz. Dabei gehen wir auf die wesentlichen Klauseln ein, die in den AGB enthalten sein sollten.

    1. Einleitung und Geltungsbereich

    Klausel:

    • Erklärung des Anwendungsbereichs der AGB

    • Definition der Parteien (Unternehmen und Kunde)

    Beispiel: „Diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) gelten für alle Verträge, die zwischen [Ihr Unternehmensname] und den Kunden abgeschlossen werden.“

    2. Vertragsabschluss

    Klausel:

    • Beschreibung des Zustandekommens des Vertrags

    • Hinweise zu Angeboten und Annahmen

    Beispiel: „Ein Vertrag kommt zustande, wenn der Kunde eine Bestellung aufgibt und diese von [Ihr Unternehmensname] bestätigt wird.“

    3. Leistungen des Unternehmens

    Klausel:

    • Detaillierte Beschreibung der zu erbringenden Leistungen

    • Hinweise zu möglichen Änderungen oder Abweichungen

    Beispiel: „[Ihr Unternehmensname] verpflichtet sich, die bestellten Produkte gemäß der Produktbeschreibung zu liefern.“

    4. Preise und Zahlungsbedingungen

    Klausel:

    • Angabe der Preise und möglichen zusätzlichen Kosten (z.B. Versand)

    • Zahlungsfristen und -modalitäten

    Beispiel: „Alle Preise sind in Schweizer Franken (CHF) angegeben und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Der Kaufpreis ist innerhalb von 14 Tagen nach Rechnungsstellung zu zahlen.“

    5. Lieferbedingungen

    Klausel:

    • Informationen zur Lieferzeit und -art

    • Regelungen bei Lieferverzug oder -ausfall

    Beispiel: „Die Lieferung erfolgt innerhalb von 5 Werktagen nach Bestellbestätigung. Bei Lieferverzögerungen wird der Kunde umgehend informiert.“

    6. Widerrufsrecht und Rückgaberecht

    Klausel:

    • Bedingungen und Fristen für den Widerruf und die Rückgabe

    • Hinweise zu Rücksendekosten

    Beispiel: „Kunden haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen den Vertrag zu widerrufen. Die Kosten der Rücksendung trägt der Kunde.“

    7. Gewährleistung und Haftung

    Klausel:

    • Regelungen zur Mängelhaftung und Garantie

    • Haftungsbeschränkungen

    Beispiel: „Es gelten die gesetzlichen Gewährleistungsrechte. [Ihr Unternehmensname] haftet nur für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.“

    8. Datenschutz

    Klausel:

    • Hinweise zur Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten

    • Verweis auf die Datenschutzerklärung

    Beispiel: „Personenbezogene Daten werden gemäß unserer Datenschutzerklärung verarbeitet, die auf unserer Website einsehbar ist.“

    9. Schlussbestimmungen

    Klausel:

    • Anwendbares Recht

    • Gerichtsstand

    • Salvatorische Klausel

    Beispiel: „Es gilt schweizerisches Recht. Gerichtsstand ist [Ihr Firmensitz]. Sollten einzelne Bestimmungen dieser AGB unwirksam sein, bleibt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen unberührt.“

    Fazit

    Gut formulierte AGB sind ein unverzichtbares Werkzeug für jedes Unternehmen. Sie bieten Klarheit und Schutz für beide Vertragsparteien und sind ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsverkehrs. Mit der obigen Checkliste können Sie sicherstellen, dass Ihre AGB alle wesentlichen Klauseln enthalten und rechtlich einwandfrei sind. Beachten Sie jedoch, dass die Erstellung oder Überarbeitung von AGB idealerweise in Zusammenarbeit mit einem juristischen Experten erfolgen sollte, um spezifische rechtliche Anforderungen und Besonderheiten zu berücksichtigen.

  • Ein gut gestalteter Arbeitsvertrag ist essenziell, um die Rechte und Pflichten sowohl des Arbeitgebers als auch des Arbeitnehmers klar zu definieren und Missverständnisse zu vermeiden. Hier sind die wesentlichen Klauseln, die in einem Arbeitsvertrag enthalten sein sollten, insbesondere im Kontext der Schweizer Rechtslage.

    1. Vertragsparteien

    Klausel:

    • Nennung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer

    • Adressen und rechtliche Vertreter, falls relevant

    Beispiel: „Dieser Arbeitsvertrag wird geschlossen zwischen [Firmenname und Adresse des Arbeitgebers] und [Name und Adresse des Arbeitnehmers].“

    2. Beginn und Dauer des Arbeitsverhältnisses

    Klausel:

    • Startdatum

    • Befristung (falls zutreffend)

    Beispiel: „Das Arbeitsverhältnis beginnt am [Datum] und ist unbefristet / bis zum [Datum] befristet.“

    3. Probezeit

    Klausel:

    • Dauer der Probezeit

    • Kündigungsfristen während der Probezeit

    Beispiel: „Die Probezeit beträgt [Dauer, maximal 3 Monate]. Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis mit einer Kündigungsfrist von 7 Tagen beendet werden.“

    4. Arbeitsort

    Klausel:

    • Hauptarbeitsstätte

    • Möglichkeit von Versetzungen

    Beispiel: „Der Arbeitsort ist [Adresse]. Der Arbeitgeber behält sich das Recht vor, den Arbeitsort zu ändern, soweit dies dem Arbeitnehmer zumutbar ist.“

    5. Arbeitszeit

    Klausel:

    • Wöchentliche Arbeitszeit

    • Regelungen zu Überstunden

    Beispiel: „Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt [Anzahl] Stunden pro Woche. Überstunden sind mit dem Vorgesetzten abzustimmen und werden entweder durch Freizeit oder finanzielle Vergütung ausgeglichen.“

    6. Vergütung

    Klausel:

    • Grundgehalt und zusätzliche Vergütungen

    • Zahlungstermine und Modalitäten

    Beispiel: „Das monatliche Bruttogehalt beträgt [Betrag] CHF und wird am [Tag] des Monats ausgezahlt. Zusätzlich werden [Bonus, Provisionen, etc.] gewährt.“

    7. Urlaub und Freistellungen

    Klausel:

    • Jahresurlaubsanspruch

    • Regelungen zu unbezahltem Urlaub und Sonderurlaub

    Beispiel: „Der Arbeitnehmer hat Anspruch auf [Anzahl] Tage bezahlten Urlaub pro Kalenderjahr. Unbezahlter Urlaub und Sonderurlaub müssen individuell vereinbart werden.“

    8. Kündigung

    Klausel:

    • Kündigungsfristen nach der Probezeit

    • Form und Verfahren der Kündigung

    Beispiel: „Nach der Probezeit beträgt die Kündigungsfrist [Anzahl] Monate zum Monatsende. Kündigungen bedürfen der Schriftform.“

    9. Geheimhaltung

    Klausel:

    • Vertraulichkeitspflichten während und nach der Beschäftigung

    Beispiel: „Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, alle vertraulichen Informationen des Arbeitgebers sowohl während der Dauer des Arbeitsverhältnisses als auch nach dessen Beendigung geheim zu halten.“

    10. Nebentätigkeiten

    Klausel:

    • Regelungen zu Nebentätigkeiten und Interessenkonflikten

    Beispiel: „Nebentätigkeiten bedürfen der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Arbeitgebers, sofern sie die Interessen des Arbeitgebers beeinträchtigen könnten.“

    11. Datenschutz

    Klausel:

    • Hinweise zur Verarbeitung personenbezogener Daten

    Beispiel: „Der Arbeitgeber erhebt, speichert und verarbeitet personenbezogene Daten des Arbeitnehmers gemäß den datenschutzrechtlichen Bestimmungen.“

    12. Schlussbestimmungen

    Klausel:

    • Anwendbares Recht

    • Gerichtsstand

    • Salvatorische Klausel

    Beispiel: „Es gilt das Recht der Schweiz. Gerichtsstand ist [Ort]. Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein, so bleibt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen unberührt.“

    Fazit

    Ein gut durchdachter Arbeitsvertrag schafft Klarheit und minimiert das Risiko rechtlicher Auseinandersetzungen. Er legt die Grundlagen für ein faires und transparentes Arbeitsverhältnis. Es ist ratsam, bei der Erstellung eines Arbeitsvertrags juristischen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind und der Vertrag den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens und der Arbeitnehmer gerecht wird.

  • In der Geschäftswelt sind Verträge das Rückgrat für stabile und klare Geschäftsbeziehungen. Dabei spielen die Vertragsdauer und die Kündigungsbedingungen eine zentrale Rolle. Dieser Leitfaden beleuchtet die wesentlichen Aspekte der Vertragsdauer und der Kündigungsmöglichkeiten für Unternehmen in der Schweiz, mit dem Ziel, Missverständnisse zu vermeiden und rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

    Vertragsdauer: Definition und Arten

    Die Vertragsdauer bezieht sich auf den Zeitraum, während dem die vertraglichen Verpflichtungen der Parteien gelten. Es gibt verschiedene Arten von Vertragsdauern, die Unternehmen in der Schweiz berücksichtigen sollten:

    1. Befristete Verträge: Diese Verträge haben eine feste Laufzeit und enden automatisch zu einem bestimmten Datum, ohne dass eine Kündigung erforderlich ist. Typische Beispiele sind Mietverträge, Arbeitsverträge und Projektverträge.

    2. Unbefristete Verträge: Diese Verträge haben keine feste Laufzeit und laufen weiter, bis eine der Parteien den Vertrag kündigt. Beispiele sind Lieferverträge und Dienstleistungsverträge.

    3. Verlängerungsklauseln: Manche Verträge enthalten Klauseln, die eine automatische Verlängerung vorsehen, sofern keine Partei den Vertrag vor Ablauf der ursprünglichen Laufzeit kündigt. Diese Klauseln bieten Flexibilität, erfordern jedoch eine sorgfältige Überwachung der Kündigungsfristen.

    Kündigungsbedingungen: Was ist zu beachten?

    Die Kündigung eines Vertrages muss klar geregelt sein, um rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden. Hier sind die wesentlichen Punkte, die Unternehmen in der Schweiz beachten sollten:

    1. Kündigungsfristen: Diese Fristen legen fest, wie lange im Voraus eine Kündigung ausgesprochen werden muss. Sie variieren je nach Art des Vertrages und sollten im Vertrag deutlich angegeben sein. Beispielsweise können Arbeitsverträge unterschiedliche Kündigungsfristen je nach Dienstjahren des Arbeitnehmers vorsehen.

    2. Form der Kündigung: In der Regel muss die Kündigung schriftlich erfolgen. Es ist ratsam, eine Empfangsbestätigung oder einen Nachweis über die Zustellung der Kündigung zu haben, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden.

    3. Kündigungsgründe: Einige Verträge erfordern einen spezifischen Kündigungsgrund, während andere jederzeit und ohne Angabe von Gründen gekündigt werden können. Bei Verträgen mit speziellen Kündigungsgründen ist es wichtig, diese Gründe klar zu definieren und zu dokumentieren.

    4. Ausserordentliche Kündigung: Diese Art der Kündigung ermöglicht es einer Partei, den Vertrag aus wichtigem Grund sofort zu beenden. Wichtige Gründe können Vertragsverletzungen oder unvorhersehbare Ereignisse sein, die die Fortsetzung des Vertrags unzumutbar machen.

    Tipps zur Vertragsgestaltung

    1. Klarheit und Präzision: Stellen Sie sicher, dass die Vertragsdauer und die Kündigungsbedingungen klar und präzise formuliert sind. Unklarheiten können zu Streitigkeiten führen.

    2. Regelmässige Überprüfung: Überprüfen Sie Ihre Verträge regelmässig, insbesondere wenn sie Verlängerungsklauseln enthalten. So vermeiden Sie ungewollte Vertragsverlängerungen.

    3. Rechtsberatung: Ziehen Sie einen Fachanwalt für Vertragsrecht hinzu, um sicherzustellen, dass Ihre Verträge den aktuellen rechtlichen Anforderungen entsprechen und Ihre Interessen bestmöglich geschützt sind.

    Fazit

    Die richtige Gestaltung von Vertragsdauer und Kündigungsbedingungen ist entscheidend für den reibungslosen Ablauf von Geschäftsbeziehungen. Durch sorgfältige Planung und klare vertragliche Regelungen können Unternehmen in der Schweiz rechtliche Unsicherheiten minimieren und ihre Geschäftsbeziehungen stärken.

  • In der Geschäftswelt ist es unerlässlich, die Unterschiede zwischen Gewährleistung und Garantie zu kennen, um rechtliche Sicherheit und Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Dieser Leitfaden beleuchtet die wesentlichen Aspekte der Gewährleistung und Garantie für Unternehmen in der Schweiz, mit dem Ziel, Klarheit und Sicherheit in Ihren Geschäftsbeziehungen zu schaffen.

    Gewährleistung: Definition und Pflichten

    Die Gewährleistung ist ein gesetzlich vorgeschriebenes Recht, das den Käufer vor Mängeln an der gekauften Ware schützt. In der Schweiz sind die Bestimmungen zur Gewährleistung im Obligationenrecht (OR) festgelegt.

    1. Gesetzliche Grundlage: Gemäss Art. 197 OR haftet der Verkäufer dafür, dass die Ware zum Zeitpunkt des Verkaufs keine Mängel aufweist, die den Wert oder die Tauglichkeit zum vorausgesetzten Gebrauch beeinträchtigen.

    2. Dauer der Gewährleistung: Die gesetzliche Gewährleistungsfrist beträgt in der Regel zwei Jahre ab Ablieferung der Ware. Für gebrauchte Waren kann die Frist vertraglich auf ein Jahr verkürzt werden.

    3. Rechte des Käufers: Bei Vorliegen eines Mangels kann der Käufer zwischen verschiedenen Rechten wählen:

      • Wandelung: Rücktritt vom Vertrag und Rückerstattung des Kaufpreises.

      • Minderung: Herabsetzung des Kaufpreises.

      • Nachbesserung: Reparatur der mangelhaften Ware.

      • Ersatzlieferung: Lieferung einer mangelfreien Ware.

    4. Meldepflicht des Käufers: Der Käufer muss Mängel unverzüglich nach deren Entdeckung dem Verkäufer melden. Unterlässt er dies, verliert er seine Gewährleistungsansprüche.

    Garantie: Definition und Unterschiede zur Gewährleistung

    Die Garantie ist eine freiwillige Leistung des Verkäufers oder Herstellers, die über die gesetzlichen Gewährleistungsrechte hinausgeht.

    1. Vertragliche Vereinbarung: Garantieleistungen werden vertraglich festgelegt und können unterschiedlich ausgestaltet sein. Sie bieten oft zusätzlichen Schutz oder verlängerte Haftungsfristen.

    2. Garantiedauer: Die Dauer und der Umfang der Garantie werden individuell festgelegt und können über die gesetzliche Gewährleistungsfrist hinausgehen.

    3. Garantiebestimmungen: Garantien können spezifische Bedingungen und Ausschlüsse enthalten, wie beispielsweise die Pflicht zur Durchführung regelmässiger Wartungen oder den Ausschluss bestimmter Schäden.

    4. Zusätzliche Sicherheit: Eine Garantie bietet dem Käufer zusätzliche Sicherheit und kann das Vertrauen in das Produkt und das Unternehmen stärken.

    Praktische Tipps für Unternehmen

    1. Klare Vertragsbedingungen: Stellen Sie sicher, dass die Bedingungen der Gewährleistung und Garantie klar und verständlich in Ihren Verträgen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) festgehalten sind.

    2. Transparente Kommunikation: Informieren Sie Ihre Kunden klar und transparent über ihre Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit Gewährleistung und Garantie.

    3. Dokumentation und Nachweise: Führen Sie eine sorgfältige Dokumentation aller Gewährleistungs- und Garantieansprüche, um bei Bedarf eine lückenlose Nachverfolgbarkeit sicherzustellen.

    4. Kundenzufriedenheit: Bieten Sie im Rahmen Ihrer Garantieleistungen einen hohen Servicelevel an, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und langfristige Kundenbeziehungen zu fördern.

    Fazit

    Die Unterscheidung zwischen Gewährleistung und Garantie ist für Unternehmen in der Schweiz von grosser Bedeutung, um rechtliche Konflikte zu vermeiden und das Vertrauen der Kunden zu stärken. Durch klare vertragliche Regelungen und transparente Kommunikation können Sie Ihre Kunden optimal informieren und ihre Rechte schützen.

  • Die Gründung eines Start-ups ist ein spannender und zugleich herausfordernder Prozess. Neben der Entwicklung einer innovativen Geschäftsidee und der Suche nach geeigneten Finanzierungsquellen müssen Gründer auch zahlreiche rechtliche Aspekte berücksichtigen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten rechtlichen Herausforderungen, denen sich Start-ups in der Schweiz stellen müssen, und gibt konkrete Tipps, wie diese erfolgreich gemeistert werden können.

    1. Wahl der Rechtsform

    Eine der ersten Entscheidungen, die Gründer treffen müssen, ist die Wahl der geeigneten Rechtsform. In der Schweiz stehen verschiedene Rechtsformen zur Auswahl, wie beispielsweise die Einzelunternehmung, die GmbH oder die AG. Jede dieser Rechtsformen hat spezifische Vor- und Nachteile sowie unterschiedliche rechtliche Anforderungen.

    Tipp: Lassen Sie sich von einem erfahrenen Rechtsberater oder einer Rechtsberaterin unterstützen, um die für Ihr Start-up passende Rechtsform zu wählen. Beachten Sie dabei insbesondere Haftungsfragen, steuerliche Aspekte und die benötigte Kapitalausstattung.

    2. Gesellschaftsvertrag und Statuten

    Ein gut ausgearbeiteter Gesellschaftsvertrag (für eine GmbH) oder die Statuten (für eine AG) sind essenziell für die rechtliche Grundlage Ihres Start-ups. Diese Dokumente regeln wichtige Fragen wie die Kapitalstruktur, die Rechte und Pflichten der Gesellschafter oder Aktionäre sowie die Entscheidungsfindung innerhalb des Unternehmens.

    Tipp: Achten Sie darauf, dass diese Dokumente klar und umfassend formuliert sind, um spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Es empfiehlt sich, einen erfahrenen Anwalt oder eine Anwältin hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Punkte abgedeckt sind.

    3. Schutz des geistigen Eigentums

    Der Schutz des geistigen Eigentums (IP) ist für viele Start-ups von zentraler Bedeutung, insbesondere wenn es sich um innovative Technologien oder einzigartige Geschäftsmodelle handelt. Patente, Marken und Urheberrechte sind wichtige Instrumente, um Ihr geistiges Eigentum zu schützen und sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

    Tipp: Identifizieren Sie frühzeitig die schutzwürdigen Elemente Ihres Unternehmens und lassen Sie diese rechtzeitig registrieren. Eine Beratung durch einen spezialisierten IP-Anwalt oder eine IP-Anwältin ist in diesem Zusammenhang oft sehr hilfreich.

    4. Arbeitsrechtliche Aspekte

    Sobald Ihr Start-up wächst und Mitarbeiter eingestellt werden, müssen auch arbeitsrechtliche Vorschriften beachtet werden. Dazu gehören unter anderem die Gestaltung von Arbeitsverträgen, die Einhaltung von Arbeitszeiten und die Regelung von Sozialversicherungsbeiträgen.

    Tipp: Erstellen Sie standardisierte Arbeitsverträge und informieren Sie sich über die arbeitsrechtlichen Pflichten, die Sie als Arbeitgeber in der Schweiz haben. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung dieser Verträge kann rechtliche Konflikte vermeiden.

    5. Verträge mit Geschäftspartnern und Kunden

    Verträge sind das Rückgrat jeder geschäftlichen Beziehung. Ob es sich um Lieferantenverträge, Dienstleistungsverträge oder Verträge mit Kunden handelt – klare und rechtlich einwandfreie Vereinbarungen sind unerlässlich, um Missverständnisse und rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

    Tipp: Investieren Sie Zeit und Ressourcen in die Erstellung und Prüfung Ihrer Verträge. Lassen Sie wichtige Verträge von einem erfahrenen Rechtsberater oder einer Rechtsberaterin prüfen, um sicherzustellen, dass Ihre Interessen optimal geschützt sind.

    Fazit

    Die rechtlichen Herausforderungen bei der Gründung eines Start-ups sind vielfältig und komplex. Eine sorgfältige Planung und rechtliche Beratung sind unerlässlich, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden und den Grundstein für den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens zu legen. Indem Sie die oben genannten Tipps beherzigen und sich frühzeitig mit den relevanten rechtlichen Aspekten auseinandersetzen, können Sie die Weichen für eine erfolgreiche Unternehmensgründung stellen.

  • Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spielen eine zentrale Rolle in der Schweizer Wirtschaft. Sie sehen sich jedoch häufig mit einer Vielzahl rechtlicher Herausforderungen konfrontiert, die ihren Erfolg und ihre Nachhaltigkeit beeinflussen können. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten rechtlichen Probleme, die KMU in der Schweiz begegnen, und bietet praktische Tipps, um diese effektiv zu bewältigen.

    1. Gesellschaftsrechtliche Fragen

    Die Wahl der richtigen Gesellschaftsform ist entscheidend für die Haftung, Steuerbelastung und Verwaltung Ihres Unternehmens. In der Schweiz stehen verschiedene Rechtsformen wie die GmbH, die AG und die Einzelfirma zur Auswahl, jede mit eigenen rechtlichen Anforderungen.

    Tipp: Überlegen Sie sorgfältig, welche Rechtsform am besten zu Ihrem Unternehmen passt. Ziehen Sie dabei einen Rechts- oder Steuerberater zu Rate, um die beste Entscheidung zu treffen.

    2. Vertragsmanagement

    Verträge bilden das Fundament jeder geschäftlichen Beziehung. Unzureichend formulierte oder unklare Verträge können zu erheblichen rechtlichen und finanziellen Problemen führen.

    Tipp: Erstellen Sie standardisierte Vertragsvorlagen für häufige Geschäftsvorfälle und lassen Sie wichtige Verträge von einem Rechtsanwalt prüfen, um sicherzustellen, dass Ihre Interessen geschützt sind und rechtliche Risiken minimiert werden.

    3. Arbeitsrecht

    KMU müssen sich an eine Vielzahl arbeitsrechtlicher Vorschriften halten, von der Gestaltung von Arbeitsverträgen über die Einhaltung von Arbeitszeiten bis hin zur Regelung von Kündigungen und Sozialversicherungen.

    Tipp: Informieren Sie sich regelmäßig über Änderungen im Arbeitsrecht und stellen Sie sicher, dass Ihre Arbeitsverträge und internen Richtlinien stets aktuell sind. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Arbeitsrechtsexperten kann hierbei von grossem Vorteil sein.

    4. Datenschutz und Datensicherheit

    Mit der zunehmenden Digitalisierung gewinnt der Schutz personenbezogener Daten an Bedeutung. Die Nichteinhaltung der Datenschutzgesetze kann zu hohen Geldstrafen und einem Reputationsverlust führen.

    Tipp: Implementieren Sie ein umfassendes Datenschutzkonzept und schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig in Datenschutzfragen. Nutzen Sie zudem technische Lösungen, um die Datensicherheit zu gewährleisten.

    5. Steuern und Buchhaltung

    Fehler in der Buchhaltung oder bei der Steuererklärung können schwerwiegende finanzielle und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

    Tipp: Arbeiten Sie eng mit einem Steuerberater zusammen, um sicherzustellen, dass Ihre Buchhaltung den gesetzlichen Anforderungen entspricht und Sie alle steuerlichen Pflichten erfüllen. Nutzen Sie moderne Buchhaltungssoftware, um Fehler zu minimieren und den Überblick zu behalten.

    6. Geistiges Eigentum

    Der Schutz des geistigen Eigentums, wie Marken, Patente und Urheberrechte, ist für viele KMU von großer Bedeutung, um ihre Marktposition zu sichern und sich vor Nachahmern zu schützen.

    Tipp: Identifizieren Sie Ihr geistiges Eigentum und lassen Sie es rechtzeitig schützen. Eine Beratung durch einen spezialisierten Anwalt für geistiges Eigentum kann Ihnen helfen, die richtigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

    7. Compliance und Regulierungen

    KMU müssen eine Vielzahl von gesetzlichen Vorgaben und Branchenregulierungen einhalten. Verstöße gegen Compliance-Vorschriften können erhebliche Strafen nach sich ziehen und das Ansehen des Unternehmens schädigen.

    Tipp: Entwickeln Sie ein Compliance-Management-System, das sicherstellt, dass alle relevanten Gesetze und Vorschriften eingehalten werden. Schulungen und regelmäßige Überprüfungen können helfen, die Compliance-Risiken zu minimieren.

    Fazit

    KMU sehen sich in der Schweiz mit einer Vielzahl rechtlicher Herausforderungen konfrontiert, die eine sorgfältige Planung und kontinuierliche Überwachung erfordern. Durch proaktive Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Rechtsberatern können diese Herausforderungen gemeistert und rechtliche Risiken minimiert werden. IXAR steht Ihnen dabei als verlässlicher Partner zur Seite und unterstützt Sie bei allen rechtlichen Fragestellungen rund um Ihr Unternehmen.

  • Die Rolle des Verwaltungsrats in einem Unternehmen bringt eine Vielzahl rechtlicher Verantwortungen und Herausforderungen mit sich. Verwaltungsräte müssen sicherstellen, dass sie ihre Pflichten gemäß den gesetzlichen Vorschriften erfüllen, um sowohl das Unternehmen als auch sich selbst vor rechtlichen Risiken zu schützen. Diese Checkliste bietet einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen Herausforderungen, denen sich Verwaltungsräte in der Schweiz stellen müssen, und gibt praktische Tipps zur Bewältigung dieser Aufgaben.

    1. Sorgfaltspflicht und Treuepflicht

    Verwaltungsräte müssen ihre Aufgaben mit der gebotenen Sorgfalt und im besten Interesse des Unternehmens ausüben. Die Verletzung dieser Pflichten kann zu persönlichen Haftungsrisiken führen.

    Tipp: Stellen Sie sicher, dass Sie gut informiert sind und fundierte Entscheidungen treffen. Dokumentieren Sie Ihre Entscheidungsprozesse sorgfältig, um Ihre Sorgfaltspflicht nachweisen zu können.

    2. Compliance und Corporate Governance

    Die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen ist entscheidend. Dazu gehören beispielsweise das Obligationenrecht (OR), das Börsengesetz (BEHG) und spezifische Branchenvorschriften.

    Tipp: Implementieren Sie ein umfassendes Compliance-Management-System und führen Sie regelmäßige Schulungen durch. Stellen Sie sicher, dass alle relevanten Gesetze und Vorschriften im Unternehmen bekannt und eingehalten werden.

    3. Finanzielle Verantwortung

    Verwaltungsräte sind für die ordnungsgemässe Finanzberichterstattung und Buchführung verantwortlich. Fehler oder Unregelmässigkeiten können zu erheblichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen führen.

    Tipp: Überwachen Sie die Finanzprozesse des Unternehmens genau und arbeiten Sie eng mit dem Finanzteam und den Wirtschaftsprüfern zusammen. Verlangen Sie regelmäßige Berichte und überprüfen Sie diese sorgfältig.

    4. Risikomanagement

    Ein effektives Risikomanagement ist entscheidend, um potenzielle Gefahren für das Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen.

    Tipp: Etablieren Sie ein Risikomanagement-System, das regelmässig überprüft und aktualisiert wird. Identifizieren Sie die wichtigsten Risiken und entwickeln Sie Strategien zu deren Minderung.

    5. Interessenkonflikte

    Verwaltungsräte müssen mögliche Interessenkonflikte offenlegen und vermeiden, um ihre Unabhängigkeit und Integrität zu wahren.

    Tipp: Entwickeln Sie klare Richtlinien zur Offenlegung und zum Umgang mit Interessenkonflikten. Führen Sie regelmäßig Selbstbewertungen und Überprüfungen durch, um sicherzustellen, dass keine Interessenkonflikte bestehen.

    6. Vertraulichkeit

    Die Wahrung der Vertraulichkeit sensibler Informationen ist eine zentrale Aufgabe des Verwaltungsrats.

    Tipp: Implementieren Sie strikte Vertraulichkeitsrichtlinien und schulen Sie alle Mitglieder des Verwaltungsrats regelmäßig in Bezug auf deren Bedeutung und Einhaltung.

    7. Personalverantwortung

    Der Verwaltungsrat ist oft in wichtige Personalentscheidungen involviert, insbesondere bei der Ernennung und Entlassung von Führungskräften.

    Tipp: Entwickeln Sie klare Verfahren für Personalentscheidungen und stellen Sie sicher, dass diese Entscheidungen fair und im besten Interesse des Unternehmens getroffen werden.

    8. Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR)

    Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gewinnen zunehmend an Bedeutung und sollten in die strategischen Überlegungen des Verwaltungsrats einbezogen werden.

    Tipp: Integrieren Sie Nachhaltigkeits- und CSR-Aspekte in die Unternehmensstrategie und berichten Sie regelmäßig über die Fortschritte in diesen Bereichen.

    9. Haftung und Versicherung

    Verwaltungsräte können persönlich haftbar gemacht werden, wenn sie ihre Pflichten verletzen. Eine angemessene Versicherung kann helfen, dieses Risiko zu mindern.

    Tipp: Stellen Sie sicher, dass das Unternehmen über eine ausreichende D&O-Versicherung (Directors and Officers Liability Insurance) verfügt, die die persönlichen Haftungsrisiken der Verwaltungsratsmitglieder abdeckt.

    10. Fortbildung und Weiterbildung

    Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Best Practices ändern sich ständig. Verwaltungsräte sollten sich kontinuierlich weiterbilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

    Tipp: Nehmen Sie regelmäßig an Fortbildungsprogrammen und Seminaren teil, die speziell für Verwaltungsräte angeboten werden. Nutzen Sie Netzwerke und Fachliteratur, um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren.

    Fazit

    Die rechtlichen Herausforderungen für Verwaltungsräte sind vielfältig und komplex. Durch eine proaktive Herangehensweise und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Beratern können Verwaltungsräte sicherstellen, dass sie ihre Aufgaben verantwortungsvoll und rechtssicher erfüllen. IXAR steht Ihnen dabei als verlässlicher Partner zur Seite und unterstützt Sie bei allen rechtlichen Fragestellungen rund um Ihre Tätigkeit im Verwaltungsrat.

  • Die Auflösung einer Gesellschaft ist ein komplexer Prozess, der eine Vielzahl rechtlicher Anforderungen und Pflichten mit sich bringt. In der Schweiz müssen Unternehmen bei der Liquidation zahlreiche gesetzliche Vorgaben beachten, um eine ordnungsgemäße Abwicklung zu gewährleisten. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten rechtlichen Herausforderungen bei der Auflösung einer Gesellschaft und gibt praktische Tipps zur erfolgreichen Bewältigung dieses Prozesses.

    1. Beschlussfassung zur Auflösung

    Der erste Schritt zur Auflösung einer Gesellschaft ist die Beschlussfassung durch die Gesellschafterversammlung. Bei Kapitalgesellschaften wie der AG oder GmbH ist hierfür in der Regel eine qualifizierte Mehrheit erforderlich.

    Tipp: Stellen Sie sicher, dass die Beschlussfassung ordnungsgemäß dokumentiert und protokolliert wird. Eine klare Kommunikation mit allen Gesellschaftern ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden.

    2. Eintragung der Auflösung ins Handelsregister

    Nach dem Beschluss zur Auflösung muss die Gesellschaft die Auflösung im Handelsregister eintragen lassen. Dies ist ein formaler Schritt, der den Beginn des Liquidationsverfahrens markiert.

    Tipp: Reichen Sie alle erforderlichen Unterlagen fristgerecht beim Handelsregisteramt ein. Eine sorgfältige Vorbereitung kann Verzögerungen vermeiden.

    3. Bestellung des Liquidators

    Ein Liquidator wird ernannt, um die Abwicklung der Gesellschaft zu übernehmen. Der Liquidator ist für die Verwertung des Gesellschaftsvermögens, die Begleichung der Schulden und die Verteilung des verbleibenden Vermögens an die Gesellschafter verantwortlich.

    Tipp: Wählen Sie einen erfahrenen und vertrauenswürdigen Liquidator. Es kann sinnvoll sein, einen externen Experten hinzuzuziehen, um eine unabhängige und professionelle Abwicklung sicherzustellen.

    4. Gläubigeraufruf

    Der Liquidator muss einen öffentlichen Gläubigeraufruf durchführen, um alle bekannten und unbekannten Gläubiger aufzufordern, ihre Ansprüche anzumelden. Dieser Aufruf erfolgt in der Regel über das Schweizerische Handelsamtsblatt (SHAB).

    Tipp: Stellen Sie sicher, dass der Gläubigeraufruf korrekt und vollständig erfolgt. Eine gründliche Überprüfung der Gesellschaftsunterlagen kann helfen, alle potenziellen Gläubiger zu identifizieren.

    5. Abwicklung von Verbindlichkeiten

    Alle Verbindlichkeiten der Gesellschaft müssen beglichen werden, bevor das verbleibende Vermögen verteilt werden kann. Dies umfasst die Zahlung offener Rechnungen, die Begleichung von Darlehen und die Erfüllung anderer finanzieller Verpflichtungen.

    Tipp: Führen Sie eine detaillierte Übersicht aller Verbindlichkeiten und priorisieren Sie deren Begleichung. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Finanzteam ist hierbei unerlässlich.

    6. Verwertung des Vermögens

    Das Vermögen der Gesellschaft muss verkauft oder anderweitig verwertet werden. Der Erlös wird zur Begleichung der Schulden verwendet, und das verbleibende Vermögen wird an die Gesellschafter verteilt.

    Tipp: Planen Sie die Verwertung des Vermögens sorgfältig, um einen möglichst hohen Erlös zu erzielen. Eine Bewertung durch einen unabhängigen Gutachter kann hilfreich sein.

    7. Steuerliche Pflichten

    Während der Liquidation müssen auch steuerliche Pflichten erfüllt werden. Dies umfasst die Erstellung von Steuererklärungen und die Begleichung offener Steuerschulden.

    Tipp: Arbeiten Sie eng mit einem Steuerberater zusammen, um sicherzustellen, dass alle steuerlichen Pflichten korrekt und fristgerecht erfüllt werden.

    8. Schlussbilanz und Liquidationsbericht

    Am Ende der Liquidation erstellt der Liquidator eine Schlussbilanz und einen Liquidationsbericht. Diese Dokumente geben einen Überblick über die abgewickelten Geschäfte und die Vermögensverteilung.

    Tipp: Dokumentieren Sie alle Schritte der Liquidation sorgfältig und erstellen Sie transparente Berichte. Diese Unterlagen sind wichtig für die abschließende Eintragung der Liquidation ins Handelsregister.

    9. Löschung der Gesellschaft im Handelsregister

    Nachdem alle rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten geklärt sind, erfolgt die endgültige Löschung der Gesellschaft im Handelsregister.

    Tipp: Reichen Sie die Schlussbilanz und den Liquidationsbericht beim Handelsregisteramt ein, um die Löschung der Gesellschaft zu beantragen. Überprüfen Sie, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind, um den Prozess abzuschließen.

    Fazit

    Die Auflösung einer Gesellschaft in der Schweiz ist ein umfangreicher Prozess, der sorgfältige Planung und genaue Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben erfordert. Durch eine strukturierte Herangehensweise und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Beratern können rechtliche Herausforderungen erfolgreich gemeistert und die Gesellschaft ordnungsgemäß abgewickelt werden. IXAR steht Ihnen dabei als verlässlicher Partner zur Seite und unterstützt Sie bei allen rechtlichen Fragestellungen rund um die Liquidation Ihrer Gesellschaft.

  • Im Jahr 2021 erschütterte ein Skandal die Finanzwelt: Die Credit Suisse geriet durch den Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos und der Greensill Capital in eine tiefe Krise. Die Vorfälle führten zu Milliardenverlusten und einer erheblichen Beschädigung des Rufs der Bank. Verantwortlich hierfür waren in letzter Konsequenz der Verwaltungsrat, der seine wichtigen Aufgaben, die Oberleitung, Aufsicht und Kontrolle der CS nur ungenügend wahrnahm.

    Ein gut funktionierender und richtig zusammengesetzter Verwaltungsrat ist entscheidend für die Definition und Umsetzung der Unternehmensstrategie – gerät ein Unternehmen in Schwierigkeiten, liegt dies auch oftmals einem Verwaltungsrat, der seinen Aufgaben nicht gewachsen ist und es stellt sich die Frage, ob man einen oder mehrere Verwaltungsräte abberuft. Dies ist nicht nur eine rechtliche Massnahme, sondern auch ein Signal an Investoren, Mitarbeiter und die Öffentlichkeit, dass das Unternehmen zu notwendigen Veränderungen bereit ist, um langfristig erfolgreich zu sein.

    Rechtliche Grundlagen zur Abwahl des Verwaltungsrates

    In der Schweiz regelt das Obligationenrecht (OR) die Abwahl des Verwaltungsrates. Laut Art. 705 OR können Aktionäre Verwaltungsratsmitglieder jederzeit abberufen. Typische Gründe für eine Abwahl sind: 

    • Fehlverhalten oder Pflichtverletzung

    • Interessenkonflikte

    • Fehlende Leistung oder Kompetenz

    • Verlust des Vertrauens durch signifikante finanzielle oder strategische Fehlentscheidungen

    Der Abberufungsbeschluss erfolgt durch die Generalversammlung der Aktionäre. Die Abwahl kann jederzeit und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist erfolgen. Die genauen Modalitäten und das Verfahren sind in den Statuten des Unternehmens und im OR festgelegt. 

    Auswirkungen der Abwahl auf den Mandatsvertrag

    Die Abwahl eines Verwaltungsratsmitglieds hat auch direkte Auswirkungen auf den oftmals bestehenden Mandatsvertrag mit dem Verwaltungsrat. Ein Verwaltungsratsmandat ist rechtlich gesehen ein Auftrag im Sinne des Obligationenrechts (Art. 394 ff. OR). Mit der Abwahl endet dieses Mandat grundsätzlich automatisch, was jedoch verschiedene rechtliche und finanzielle Fragen aufwirft:

    1.    Vergütungsansprüche: Abhängig von den vertraglichen Vereinbarungen kann das abgewählte Verwaltungsratsmitglied Anspruch auf eine Abfindung oder Vergütung für den Zeitraum bis zum regulären Ende des Mandats haben.

    2.    Haftungsfragen: Die Beendigung des Mandats entbindet das Verwaltungsratsmitglied nicht von einer möglichen Haftung für Handlungen während seiner Amtszeit. Gemäss Art. 754 OR haftet ein Verwaltungsrat für den Schaden, den er dem Unternehmen durch absichtliche oder fahrlässige Pflichtverletzungen zufügt. 

    3.    Vertraulichkeitsvereinbarungen: Oft bestehen auch nach der Abwahl weiterhin Vertraulichkeitsverpflichtungen. Diese sollen sicherstellen, dass sensible Unternehmensinformationen nicht unbefugt weitergegeben werden.

    4.    Wettbewerbsverbote: Falls im Mandatsvertrag ein nachwirkendes Wettbewerbsverbot vereinbart wurde, bleibt dieses auch nach der Abwahl bestehen. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass solche Verbote angemessen und zeitlich sowie räumlich begrenzt sind.

    Praktische Tipps für Unternehmen zur gesetzeskonformen Umsetzung der Abwahl

    1.    Sorgfältige Vorbereitung: Vor der Abwahl sollte eine gründliche Analyse und Dokumentation der Gründe erfolgen. Dies hilft, die rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

    2.    Transparente Kommunikation: Informieren Sie alle relevanten Stakeholder frühzeitig und transparent über die geplante Abwahl und die Gründe dafür. Dies fördert das Vertrauen und verhindert Spekulationen. 

    3.    Rechtliche Beratung einholen: Konsultieren Sie eine spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Aspekte korrekt berücksichtigt werden und das Verfahren rechtssicher ist.

    4.    Alternative Lösungen prüfen: Bevor eine Abwahl erfolgt, sollten auch alternative Massnahmen wie die Neuverteilung der Aufgaben oder ein Mediationsverfahren in Betracht gezogen werden.

    5.    Generalversammlung einberufen: Stellen Sie sicher, dass die Einberufung der Generalversammlung ordnungsgemäss und fristgerecht erfolgt. Bereiten Sie alle notwendigen Unterlagen und Beschlussvorlagen vor.

    6.    Nachbereitung und Neuorganisation: Nach der Abwahl ist es wichtig, die entstandene Lücke im Verwaltungsrat schnell und kompetent zu füllen. Eine sorgfältige Auswahl neuer Mitglieder und eine klare Kommunikation der zukünftigen Strategie sind entscheidend.

    Die Abwahl des Verwaltungsrates sollte mit Bedacht und unter Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben eingesetzt werden sollte. Unternehmen, die diesen Schritt gehen, zeigen Entschlossenheit und Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Aktionären und der Öffentlichkeit.

  • Ein Verwaltungsratsmandatsvertrag ist von entscheidender Bedeutung, da er die rechtlichen und operativen Rahmenbedingungen für die Tätigkeit eines Verwaltungsratsmitglieds festlegt. Unternehmen sollten sich intensiv mit diesen Verträgen auseinandersetzen, um folgende Aspekte sicherzustellen:

    1.     Klarheit und Transparenz: Ein detaillierter Mandatsvertrag schafft Klarheit über die Aufgaben, Rechte und Pflichten des Verwaltungsratsmitglieds.

    2.     Rechtliche Absicherung: Durch präzise Formulierungen werden rechtliche Unsicherheiten minimiert und Haftungsfragen geregelt.

    3.     Vermeidung von Interessenkonflikten: Der Vertrag kann Regelungen zur Vermeidung und Handhabung von Interessenkonflikten enthalten. 

    4.     Motivation und Bindung: Klare Vergütungs- und Bonusregelungen können dazu beitragen, qualifizierte Verwaltungsratsmitglieder zu gewinnen und zu halten.

    Bestandteile eines Verwaltungsratsmandatsvertrags

    Die wesentlichen und typischen Bestandteile eines Verwaltungsratsmandatsvertrags sind:

    1.     Mandatsdauer und Wiederwahl: Gemäss Art. 710 OR wird die Mandatsdauer in den Statuten des Unternehmens festgelegt und beträgt in der Regel ein Jahr. Eine Wiederwahl ist möglich – Ihre Auswirkung auf den Mandatsvertrag sollte geregelt werden.

    2.     Aufgaben und Verantwortlichkeiten: Der Vertrag sollte detailliert die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Verwaltungsratsmitglieds beschreiben, einschliesslich der Teilnahme an Sitzungen und der Überwachung der Geschäftsführung. 

    3.     Vergütung und Spesen: Der Vertrag sollte die Vergütung, Boni und andere finanzielle Anreize klar definieren.

    4.     Geheimhaltungspflichten: Verwaltungsratsmitglieder sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Der Vertrag sollte entsprechende Geheimhaltungsvereinbarungen enthalten, die über die Amtszeit hinaus gelten können.

    5.     Interessenkonflikte: Der Vertrag sollte Regelungen zur Vermeidung und Handhabung von Interessenkonflikten enthalten, wie etwa die Offenlegungspflicht und die Abstinenz bei bestimmten Entscheidungen.

    6.     Haftung und Versicherung: Verwaltungsratsmitglieder haften gem. Art. 754 OR für Schäden, die durch absichtliche oder fahrlässige Pflichtverletzungen entstehen. Der Vertrag sollte daher auch Regelungen zu Haftpflichtversicherungen (D&O-Versicherungen) enthalten.

    7.     Beendigung des Mandats: Die Bedingungen für die Beendigung des Mandats, sei es durch Rücktritt, Abwahl oder Ablauf der Mandatsdauer, sollten klar definiert sein. 

    Praktische Tipps für Unternehmen zur Erstellung von Verwaltungsratsmandatsverträgen

    1.     Individuelle Anpassung: Jeder Mandatsvertrag sollte individuell auf das Unternehmen und das jeweilige Verwaltungsratsmitglied zugeschnitten sein. Ein standardisierter Ansatz kann wichtige spezifische Aspekte übersehen.

    2.     Klare Formulierungen: Vermeiden Sie vage Formulierungen. Klarheit und Präzision sind entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und rechtliche Sicherheit zu gewährleisten. 

    3.     Rechtliche Beratung: Ziehen Sie bei Bedarf spezialisierte Rechtsanwälte hinzu, um sicherzustellen, dass der Vertrag alle rechtlichen Anforderungen erfüllt und potenzielle Risiken minimiert werden.

    4.     Regelmässige Überprüfung und Aktualisierung: Überprüfen und aktualisieren Sie Mandatsverträge regelmässig, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen rechtlichen und unternehmensspezifischen Anforderungen entsprechen.

    Ein gut ausgearbeiteter Verwaltungsratsmandatsvertrag ist ein wesentliches Instrument, um Effizienz im Verwaltungsrat zu gewährleisten und Konflikte zu vermeiden. Unternehmen, die sorgfältig und vorausschauend solche Verträge gestalten, schaffen die Grundlage für eine stabile und erfolgreiche Unternehmensführung.